''Wo Gott erkannt wird ...'' - Calvin-Vorträge in Köln

Flyer "Wo Gott erkannt wird ..." - Veranstaltungen des Instituts für Evangelische Theologie und der Melanchthon Akademie in Köln >>>

„Wo Gott erkannt wird …“ – Calvins Theologie und Denken leben von der Einsicht: Wo Gott in der Schrift erkannt wird, folgen weitreichende Lebensentscheidungen für den Einzelnen und die Kirche, folgen gesellschaftliche Konsequenzen auf dem Fuß. Diese Verzahnungen machen Calvins Denken modern und – angesichts fundamentalistischer Einflüsse auf die Religionen - angreifbar zugleich. So schlagen unsere Vorträge einen weiten Bogen: Ausgehend von der Schriftlektüre Calvins über die problematischen Fragen seiner Lehre von der Vorbestimmung Gottes, über die radikalen sozialethischen Einsichten Calvins aus der biblischen Armentradition hin zur gesellschaftlichen Verantwortung von Kirche und Christenheit heute.

Prof. Dr. Matthias Freudenberg
Do, 26.2. 19.45–22 Uhr – Kartäuserwall 24b

Johannes Calvin als Ausleger der Psalmen

Calvin wird nicht müde zu erklären, dass der christliche Glaube nicht nur im Vertrauen, sondern auch in der Erkenntnis lebt. Er macht es der Kirche zur Aufgabe, Gott und sich selber zu erkennen. Am Beispiel von Calvins Psalmenauslegung lässt sich beobachten, wie er den Liedern Israels und der Kirche auf den Grund geht und dabei seine eigenen Empfindungen zur Sprache bringt. Er regt dazu an, in den Psalmen »ein gutes Stück himmlischer Weisheit« zu entdecken.

Marten Marquardt
Do,  5.3. 19.45–22 Uhr – Kartäuserwall 24b

Ist denn alles sowieso vorherbestimmt? Zu Calvins Lehre von der "Vorsehung"

Gängige Meinungen: Calvin sei der Vater des Kapitalismus, oder »Islam und Calvinismus teilten sich eine fatalistische Vorherbestimmungslehre« u.a.m. werden angesprochen, mit Originaltexen Calvins und der calvinistischen Tradition konfrontiert und mit entsprechenden biblischen Texten in Beziehung gebracht.

Dr. Martin Bock
Mi, 11.3., 20 - 22 Uhr - Ev. Gemeindezentrum Christuskirche, Dellbrücker Mauspfad 361-365, 51069 Köln

„Wir werden in Zügel gehalten durch Gottes Gnade“

Johannes Calvin – Reformator der zweiten Stunde Johannes Calvin ist ein Reformator der zweiten Stunde. Sein Werk ruht in vielen Zügen auf Martin Luthers Schultern, hat
dann aber ganz eigene Akzente. In Calvins Schulwerkstatt des Lebens, seine Bibellektüre und sein Gemeindeverständnis im Zusammenhang der Reformation will dieser
Abend einführen.

Prof. Dr. Hans-Theodor Goebel
            ABSCHIEDSVORLESUNG
Do, 12.3. 19.45 - 22 Uhr - Kartäuserwall und Mo, 29.6. 10.00 Uhr – Gronewaldstr. 2, Hörsaal 3

Gottes Staat oder Neue Stadt?
Johannes Calvin, die evangelische Kirche und der demokratische Staat

Sind die Wirkungen Johannes Calvins zwiespältig? In seiner Genfer Kirchenordnung sehen viele ein Modell der späteren staatlichen Gewaltenteilung, demokratisches Urgestein: Eine Stadt, ein Gemeinwesen, in dem Gottes Gerechtigkeit Gestalt erfährt. Andererseits wurden in Calvins »Gottesstaat« Genf Menschen wie Michael Servet als Ketzer hingerichtet. Was hat die evangelische Theologie und Kirche daraus für das Verhältnis zum Staat gelernt, etwa in der Barmer Theologischen Erklärung?

Pfr. Gerhard Wenzel
Do, 25.3. 19.45–22 Uhr – Kartäuserwall 24b

Johannes Calvin: »Dein Armer« - von der Wirklichkeit der Armut und den Möglichkeiten des Reichtums

Die Verhältnisbestimmung von Reichtum und Armut hat vor dem Hintergrund der Krise des Finanzmarktes und des drastischen Anstiegs der Nahrungsmittelpreise weltweit erneut Aktualität gewonnen. Der »große« Reformator Calvin hat die Armut bei den »kleinen« Leuten erlebt. Das hat seine Theologie und seine Vorstellungen von Gesellschaft und Kirche geprägt. Er entwirft seine sozialethischen Einsichten und Impulse nicht vom grünen Tisch aus - und ist damit verblüffend aktuell.